Im ersten Buch der Könige im ersten Testament begegnen wir dem Propheten Elija. Jahre der Dürre liessen das Volk leiden: ausgetrocknete Bäche, verendende Tiere, knochentrockene Felder. Der Hunger lag wie ein dunkler, schwerer Schatten über dem Land, die Not muss unbeschreiblich gewesen sein. Was zum Leben blieb, riss sich die politische und gesellschaftliche Elite unter den Nagel, die ihr verbundenen Baalspriester boten Opium für das Volk. Ihre Götter spendeten weder Nahrung noch Hoffnung. Der Himmel blieb verschlossen.
In dieser Not baute Elija einen Altar für den Gott der Bibel: Er fügte 12 Steine zusammen, zog einen Graben darum herum, und goss Wasser hinein. Viel wird es nicht gewesen sein. Er legte ein Brandopfer auf den Altar, schichtete Holz darunter und betete. Schlicht und leise. Der Himmel öffnete sich, Feuer fiel auf das Opfer und verzehrte es, es nahten erste schwere Wolken, das Rauschen des Regens erfüllte die Luft.
Zwölf Steine – das waren die Stämme Jakobs. Das ganze Volk also. Auf seine Weise machte Elija den hungernden Menschen und der selbstverliebten Elite klar: Nur miteinander kommen wir aus der Krise. Miteinander – und im Vertrauen auf Gott, der Himmel und Erde geschaffen und seinen Menschen zum Leben und Lieben anvertraut hat.
In diesem Miteinander in Gottes Namen steckt eine ungeheure Kraft – die Kraft, die Krise zu meistern; die Kraft, gestärkt und mit neuer Zuversicht aus der Krise hervorzugehen. Wir gehen auf Ostern zu: Nicht der Tod und die Angst haben das letzte Wort, sondern das Leben und die Liebe.