WInd und Wasser trotzen
Während sechs Wochen studierten die 2. Klässler von Lehrerin Cecile Meintjes an der Swiss International School Zurich North die Eigenschaften verschiedener Textilstoffe. Dabei interessierte sie, welche Fasern für Zelte am besten geeignet sind und Wind und Wasser am ehesten trotzen. «Dabei kamen wir auf Obdachlose zu sprechen, die ja bei jedem Wetter draussen sind und auf gute Zelte angewiesen sind», erklärte Cecile Meintjes.
Auch der Hunger plagt
So seien die Schülerinnen und Schüler auf das Thema Obdachlosigkeit gestossen. Dieses beschäftigte sie dann so sehr, dass sie beschlossen, als Selbstversuch eine Nacht draussen auf dem Schulhof zu verbringen. «Das war für sie ein unglaublich einschneidendes Erlebnis», so Cecile Meintjes. Den Kindern war es ein Bedürfnis, Obdachlosen irgendwie zu helfen. Bei der Präsentation ihrer Materialkundeergebnisse sammelten sie darum quasi als Eintrittsgeld von den Mitschülern und Eltern je eine Dose mit Gemüse ein. Denn dies war den 8-Jährigen bei der Beschäftigung mit der Obdachlosigkeit bewuss geworden: Obdachlose frieren nicht nur, sondern bekommen auch zu wenig Vitamine zu essen.
Gut lagerbares Gemüse
Und weil es den Kindern einleuchtete, dass Frischgemüse sofort zu verarbeiten und zu essen ist und dies bei Obdachlosen zu einer momentanen Übersättigung führte, entschlossen sie sich, Gemüse in Dosen zu verlangen. Dosengemüse ist gut lagerbar und kann von den wackeren Köchen der verschiedenen Küchen in den Einrichtungen des Sozialwerks Pfarrer Sieber bei Bedarf eingesetzt werden, so dass Obdachlose regelmässig vollwertige Mahlzeiten erhalten.
Spontane Zusatzaktion
Am Dienstag überreichte Cecile Meintjes (links) SWS-Mitarbeiterin Ursula Vollenweider zwei Harasse gefüllt mit 103 Dosen mit verschiedenen Gemüsen. Zudem überreichte sie uns auch noch 80 Franken, die an der Schule spontan gesammelt worden waren. Für die tolle Sammelidee und die generöse Spende danken wir den Schülern und Eltern der Swiss International School sowie den Eltern von Herzen!