Die neue Pfuusbus-Saison ist die erste ohne Pfarrer Sieber. Auch wenn dieser Verlust schmerzt und bei vielen Obdachlosen noch präsent ist, freuten sie sich an der Eröffnung auf Unterkunftsmöglichkeit. Es ist die 17. Saison, die wir Angriff nehmen. Obdachlose, Freunde, Nachbarn und SWS-Mitarbeitende feierten die Eröffnung mit einem Gottesdienst, bei dem auch der junge DJ Pac Scherhag mitwirkte. Der junge Wetziker kreierte einen Song, mit dem er die Gesellschaft auf das Los von Obdachlosen aufmerksam macht.
Viele Freiwillige arbeiten mit
Bis Mitte April werden Mitarbeitende und Freiwillige dafür sorgen, dass Obdachlose in Zürich nicht nur einen Schlafplatz, sondern dank Mahlzeiten, Gesprächsangeboten und Spielmöglichkeiten Gemeinschaftserlebnisse und ein temporäres Daheim haben. Der Bus mit dem Vorzelt bietet insgesamt 45 Personen einen Schlafplatz. SWS-Mitarbeitende und über 90 Freiwillige sorgen dafür, dass Obdachlose im Pfuusbus eine niederschwellige Schlafmöglichkeit, einen warmen Znacht und einen Zmorge sowie Gesprächsangebote finden.
Ein Ort gegen die Einsamkeit
Der mit einer ökologischen Holzpelletheizung ausgestattete Pfuusbus ist nach wie vor die wichtigste Überlebenshilfe für Obdachlose in Zürich und Umgebung. Das verdeutlichen die 5’517 Übernachtungen (Vorjahr 4'103) von 300 verschiedenen einheimischen Obdachlosen in der vergangenen Saison. Der Wert des Pfuusbusses für Obdachlose liegt nicht nur in der Zurverfügungstellung von Schlafmöglichkeit und Mahlzeit, sondern und vor allem in der Schaffung einer Gemeinschaft. Das Erfahren von Gemeinschaft ist für die vereinsamten Menschen denn auch ein wichtiger Faktor, in der niederschwelligen Sieber-Notschlafstelle und nicht in einer anderen Notschlafstelle Unterschlupf zu suchen.
Sonntags den ganzen Tag geöffnet
Als gemeinschaftsfördernd erweisen sich besonders die Spiel- und Gestaltungssonntage. Diese werden wir heuer erneut anbieten. Das Angebot ermöglicht es, dass die vereinsamten Menschen ihre Sorgen und Ängste für einige Stunden vergessen und Gemeinschaft erleben können. Anders als die Nächte erlauben die Spiel- und Gestaltungssonntage aber auch längere vertiefte Gespräche mit Betreuenden. So ermöglichen besonders das Gestalten mit Ton und das Malen wichtige Zugänge zu Menschen, die sich sonst tiefergehenden Gesprächen verweigern.