Feiern wider das Vergessen

Obdachlose leben und sterben einsam. Damit sie nicht vergessen werden, gedenken SWS-Mitarbeitende und Angehörige der Verstorbenen.

Das Leben von Obdachlosen, Süchtigen, psychisch und physisch Versehrten ist geprägt von Einsamkeit. An der Vereinsamung leiden sie weit mehr als an den materiellen Entbehrungen, Krankheiten und Sucht. Niemanden zu haben, dem man sich in der grössten Not anvertrauen kann, tut weh. So erstaunt es wenig, dass Enttäuschung, Verzweiflung und Angst das Sterben vereinsamter Menschen prägen. Denn nach dem Tod vergessen zu gehen, reduziert dies eigene Biografie auf ein Minimum bzw. löscht sie quasi aus.

Gemeinschaft gegen die Verzweiflung

Am Sonntag vor Allerheiligen erinnern wir uns jeweils zusammen mit Mitarbeitenden, Obdachlosen und, wo vorhanden, Angehörigen in der Wasserkirche der in den vergangenen Jahren verstorbenen Freunde von der Gasse. Als Leitsatz für die Andacht vom Sonntag stand das Zitat des deutschen Pfarrers und Dichters Arno Pötzsch: "Du kannst nicht tiefer fallen, als in Gottes Hand." Für jeden Verstorbenen zündeten wir je eine Kerze an.

Suppe gegen das Frieren

Nach der besinnlichen Feier mit eingringlicher Trompetenmusik verteilten SWS-Mitarbeitende unter dem Vordach des Helmhauses Gottesdienstbesuchern und Passanten zwei köstliche Suppen aus der Sune-Egge-Küche.