Die Absendeadresse ist oft eine Seniorenresidenz, ein Altersheim, eine Pflegeadresse. Wenn ich den Umschlag öffne, erscheint meist eine Karte, ein Tierbild vielleicht, das Foto eines Blumengartens oder eine Aufnahme von Eiger, Mönch und Jungfrau.
Diese Karten sind immer von Hand beschrieben: Frauen und Männer, die uns seit Jahrzehnten unterstützen, bedanken sich für unser Engagement und dafür, dass wir Pfarrer Siebers Werk weiterführen. Sie erzählen von einem Familienmitglied, das selber einmal von Sucht oder Obdachlosigkeit betroffen war und Hilfe fand. Die letzten Sätze drücken Bedauern darüber aus, dass die während langer Zeit geleisteten 20-Franken-Spenden nun nicht mehr möglich seien, weil der Kaffee im Altersheim wieder teurer geworden und die Stützstrümpfe von der Krankenkasse nur noch zweimal im Jahr finanziert würden. Ob man die Sieber Ziitig trotzdem noch bekommen dürfe? Sie bringe vier Mal im Jahr etwas Licht in ein Leben, das immer einsamer werde.
Diese Briefe berühren mich zutiefst. Aus ihnen sprechen eine Treue, eine Verbundenheit und ein Vertrauen, das einzigartig ist und eine Besonderheit jener Spendergeneration, ohne die Pfarrer Sieber selbst seine besten Ideen nicht hätte umsetzen können. Keine Worte können den Wert dieser Kleinspenden, die sich viele Menschen vom Mund abgespart haben, zum Ausdruck bringen. Deshalb an dieser Stelle einfach von Herzen: Danke! Und: selbstverständlich schicken wir Ihnen die Sieber Ziitig auch weiterhin gerne zu.