Gemeinsam statt einsam
Unsere Zeit steht im Bann des Egoismus. Jeder und jede schaut für sich und will sich ein möglichst grosses Stück des «Kuchens» ergattern. «Wenn jeder für sich schaut, ist allen geschaut.» Dieses Diktum mag in der Theorie vernünftig klingen. Einem Praxistest hält es aber nicht stand. Zu unterschiedlich sind wir Menschen mit Gesundheit und Chancen ausgestattet. Ohne Rücksichtnahme und Teilen funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Das Zusammenleben wird zum Existenzkampf aller gegen alle. Der Beginn der Katastrophe.
Nach dem Wort die Tat
Am ökumenischen Gottesdienst im Pfuusbus, an welchen Mitglieder der reformierten und der katholischen Kirchgemeinden Friesenberg sowie Obdachlose teilnahmen, machten die Theologen Christoph Rottler, Christoph Walser und Christoph Zingg das Paradigma in Wort und Musik bewusst. Doch das Teilen ist eine praktische Übung. Und so lieferte die anschliessend an den Gottesdienst vom Pfuusbus-Team zubereitete Suppe die sinnvolle Grundlage, das Teilen zu üben. Eine Übung, die niemand als erzwungen oder gar unbefremdlich empfand, wie rasch klar wurde. Bei guten Gesprächen klang der Anlass aus. Der Nachmittag gehörte der Pfuusbus dann wieder den Schutzsuchenden, die bei Spielen, kreativem Gestalten und Gesprächen ihre teils miserable Lebenssituation zu vergessen bzw. zu verbessern suchten.